- Zetkin
- Zẹtkin,Clara, Politikerin, * Wiederau (heute Königshain-Wiederau, Landkreis Mittweida) 5. 7. 1857, ✝ Schloss Archangelskoje 20. 6. 1933; Lehrerin, schloss sich 1878 der Sozialdemokratie an, ging nach In-Kraft-Treten des »Sozialisten-Gesetzes« ins Exil, zunächst nach Zürich, 1882 nach Paris. Dort beteiligte sie sich 1889 maßgeblich an der Gründung der Zweiten Internationale. Ab 1890 organisierte sie die sozialdemokratische Frauenbewegung in Deutschland; sie war 1891-1917 redaktionell tätig für die SPD-Frauenzeitung (1891 »Die Arbeiterin«, ab 1892 unter dem Titel »Die Gleichheit«) und leitete ab 1907 das (im selben Jahr gegründete) Frauensekretariat. Sie arbeitete eng mit Rosa Luxemburg zusammen. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs bekämpfte Zetkin die Politik des »Burgfriedens«. Im März 1915 veranstaltete sie in Bern eine internationale sozialistische Frauenkonferenz gegen den Krieg. Von Juli bis Oktober 1915 war sie in Haft. Sie beteiligte sich 1916 an der Gründung des Spartakusbundes, 1917 an der der USPD. 1919 trat sie der KPD bei, 1919-24 und 1927-29 gehörte sie der Zentrale, später dem ZK ihrer Partei an, 1921-33 auch dem Exekutivkomitee der Komintern. Ab 1925 war sie Vorsitzende der Roten Hilfe Deutschlands, 1920-33 Mitglied des Reichstags. Als Alterspräsident des Reichstags forderte sie im August 1932 zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf.Schrift: Erinnerungen an Lenin (1929).Ausgabe: Ausgewählte Reden und Schriften, herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus, 3 Bände (1957-60).J. S. Drabkin: Die Aufrechten. Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring, C. Z. (a. d. Russ., Berlin-Ost 1988);L. Dornemann: C. Z. (ebd. 91989);G. Badia: C. Z. Eine neue Biogr. (a. d. Frz., 1994).
Universal-Lexikon. 2012.